Sich voll und ganz auf ein Tier einlassen, es mit jedem Tag besser kennenlernen, Ausritte, wann immer es einem beliebt – ein eigenes Pferd zu besitzen, das wäre toll. Viele Pferdenarren haben bestimmt schon im Kindesalter davon geträumt, sich diesen Wunsch später einmal zu erfüllen. Doch so romantisch, wie es im ersten Moment klingen mag, ist es leider nicht. Denn ein Pferd und die anschließenden Unterhaltskosten belaufen sich auf mehrere Tausend Euro. Aus diesem Grund will die Entscheidung für ein eigenes Tier wohlüberlegt sein. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, was es heißt, ein Pferd zu kaufen!
Das finden Sie nur heraus, wenn Sie in sich gehen und diese Fragen ehrlich beantworten:
Ihr Entschluss steht fest: Sie sind sich ganz sicher, dass Sie bereit für ein eigenes Pferd sind! Dann folgt nun eine aufregende, aber auch nervenaufreibende Etappe des Pferdekaufs – die Suche nach einem geeigneten Tier. Dafür brauchen Sie vor allem Zeit, Geduld und Geld. Denn nicht selten fährt man quer durch Deutschland oder ins angrenzende Ausland, um sein Pferd zu finden. Wer darauf keine Lust hat, besucht am besten eine Auktion. Eine solche Veranstaltung hat den Vorteil, dass Sie viele Tiere auf einmal begutachten und ausprobieren können. Außerdem wurde der gesundheitliche Zustand der Pferde bereits überprüft. Einziges Risiko: Hier kommen viele Interessenten zusammen, die möglicherweise ein größeres Budget zur Verfügung haben. Bei einem Züchter, Händler oder einer Privatperson können Sie aber genauso fündig werden.
Viele Käufer übersehen aufgrund ihrer Aufregung und Vorfreude einige wichtige Punkte, die am Ende vielleicht für ein böses Erwachen sorgen. Um das zu vermeiden, haben wir 7 Tipps für Sie zusammengestellt.
Die Entscheidung für ein Pferd sollte niemals leichtfertig oder aus dem Bauch heraus getroffen werden! Schließlich sind der Pferdekauf und der Unterhalt des Tieres mit hohen Kosten verbunden. Wie viel Sie ungefähr einkalkulieren müssen, zeigt die folgende Übersicht.
Was? | Kosten |
---|---|
Anschaffung |
mindestens 4.000 bis 5.000 Euro, nach oben gibt es keine Grenzen |
Unterbringung |
kommt darauf an, ob Selbstversorger- oder Pensionsstall zwischen 200 und 500 Euro pro Monat |
Verpflegung |
sehr individuell, teilweise auch in der Stallmiete enthalten |
Hufschmied |
pro Termin 50 bis 200 Euro |
Tierarzt |
ca. 20 Euro pro Monat (nur Standarduntersuchungen wie Wurmkuren, Impfungen, Gebiss- und Zahnkontrolle) |
Zahnarzt |
Hauptuntersuchung (alle 1 bis 2 Jahre) ca. 200 Euro pro Termin |
Ausrüstung |
Sattler einmal im Jahr – ca. 200 Euro pro Termin abhängig davon, was Sie schon haben und noch brauchen: zwischen 1.000 und 3.000 Euro |
Versicherungen |
zwischen 30 und 200 Euro pro Monat abhängig davon, welche Versicherungen Sie abschließen |
Diese Frage kann mit einem klaren „Ja“ beantwortet werden! Die Ankaufsuntersuchung – kurz auch AKU genannt – lässt sich mit dem TÜV beim Auto vergleichen. Bei einer sogenannten AKU wird das Pferd von einem Tierarzt rundherum geprüft. Er schaut sich den Allgemeinzustand des Tieres an, hört Herz und Lunge ab, begutachtet das Fell und misst Temperatur und Puls. Je nach Umfang der AKU werden auch Röntgen- und Ultraschallbilder gemacht, die einen guten Aufschluss über die künftige Belastungsfähigkeit des Pferdes geben. Das Protokoll des Tierarztes ist anschließend Bestandteil des Kaufvertrags.
Tipp: Seien Sie bei der Untersuchung unbedingt persönlich anwesend und stellen Sie bei Bedarf Fragen!
Es gibt sowohl eine kleine als auch eine große Ankaufsuntersuchung beim Pferd. Wir geben einen Überblick, was die beiden Untersuchungen beinhalten.
siehe kleine AKU, darüber hinaus:
Während Sie für eine kleine Ankaufsuntersuchung zwischen 100 und 250 Euro einplanen müssen, belaufen sich die Kosten für eine große Ankaufsuntersuchung – je nach Umfang der Zusatzleistungen – auf 500 bis 1.500 Euro.
Käufer oder Verkäufer – wer kommt für die Kosten auf? Grundsätzlich trägt die Person, die die AKU in Auftrag gibt, die Kosten. Das ist in den meisten Fällen der Käufer. Es kommt aber auch vor, dass sich beide Parteien die Kosten teilen oder den Zahlungsanteil vom Ergebnis abhängig machen.
Unser Tipp: Halten Sie die Vereinbarung zur Kostenübernahme schriftlich fest! So vermeiden Sie Uneinigkeiten.
Spätestens mit dem Tag des Pferdekaufs rückt ein essenzielles Thema in den Fokus: die Pferdeversicherungen. Sie sind zwar nicht dazu verpflichtet, entsprechende Policen abzuschließen, doch für verantwortungsbewusste Pferdehalter sind die folgenden einfach ein Muss. Neben einer Pferdehaftpflicht benötigen Sie eine Pferde-OP-Versicherung oder eine Pferdekrankenversicherung. Auf eine Reiterunfallversicherung sollten Sie ebenfalls nicht verzichten!
Bei Fragen zum Pferdekauf oder einer bestimmten Pferdeversicherung kontaktieren Sie uns telefonisch oder schriftlich. Wir beraten Sie gern persönlich!
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