Eine Hornsäule ist eine säulenförmige Beule an der Innenfläche der Hornwand des Hufes. Meistens tritt die Hornsäule im vorderen Areal der Hufwand auf.
Nach ihrer Ausweitung differenziert man
Der Auslöser einer Hornsäule ist immer eine Störung der Wandhornentwicklung. Durch Kronentritte oder Vernagelung können Reizungen oder Verletzungen Auslöser dieser abnormalen Hornbildung sein. Diese entsteht durch eine auserkorene Inflammation der Huflederhaut in einem auserwählten Bereich. Die Entzündung macht sich immer durch eine intensivierte Durchblutung bemerkbar. Der vermehrte Zufluss des Blutes in der wunden Huflederhaut ist der Auslöser einer intensivierten Hornbildung in dem Bereich.
Der Anlass für die Huflederbeschwerde kann facettenreich sein:
Ist die Entzündung der Huflederhaut abgeschwollen, bleibt die Hornzubildung weiter sichtbar. Wenig sichtbare Hornsäulen führen meistens zu keine Konsequenzen und sind Zufallsdiagnosen. Anders ist es bei deutlich sichtbaren Prägungen, die das Horn verändert. Immer wieder kommender Druck auf die Huflederhaut um die Zehenklappe des Hufeisens kann zum Entstehen einer Hornschwiele führen. Eine Verletzung durch den Druck auf die Huflederhaut kann nicht ausgeschlossen werden. Im Bein des Hufes kann durch die Druckausübung ein Veränderungsprozess in Gang gesetzt werden. Unter dem Druck der Hornsäule gibt der Knochen seinen Widerstand auf und es kann sich ein Abflusskanal im Hufbein formen, die auch Usur bezeichnet wird. Ein Hufbein in diesem geschädigten Zustand kann schneller zu einem Bruch führen als eine gesunde Knochenformation. Dies führt zu einem leichteren Knochenbruch des Hufbeines.
Die führenden begleitenden Symptome einer Hornsäule sind Veränderungen der Sohle und wandelnde Lahmheit.
Die richtungsweisenden Abwandlungen bei der Hornsäule sind an der Hufsohle erkennbar. Nach innen ist die weiße Linie im Umfeld der Hornsäule vergrößert. Der Innenbereich des Umfeldes ist oft dunkel gefärbt. Nach außen verlaufend ist eine fettig gelbe Verfärbung zu sehen. Ist der tatsächliche Auslöser eine Inflammation der Huflederhaut mit der Einbindung von Bakterien, kann auch Eiter in grauer oder gelblicher Farbe austreten.
Bevor die Behandlung der Hornsäule gestartet wird, muss differenziert werden, ob dies der Grund für die Lahmheit des Pferdes ist. Hornsäulen, die ohne Lahmheit durch Zufall festgestellt werden, benötigen keine operative medizinische Versorgung. Der freie Zuschnitt vom Tragerand ist örtlich in Kombination mit einer Jodoformäthertinktur gegen Fäulnis notwendig.
Eine Lahmheit macht sich nur bemerkbar, wenn die Huflederhaut im Bereich der Hornsäule eine Entzündung aufweist oder die Hornsäule eine stärkeren Druck geltend macht. Dann zeigt das Pferd die oft charakteristische Lahmheit. Der Fuß wird nach vorne geschmissen und setzt mit der hinteren Sohle, den Trachten auf. Die Lahmheit kann vorübergehend aussetzen und sich anschließend erneut bemerkbar machen. Dies wird eine intermittierende Lahmheit genannt.
Die Diagnose wird aufgrund der recht kennzeichnenden Erscheinungen gestellt. Ein idealer Nachweis ist die Röntgenaufnahme des Hufbeins. Die Behandlung hängt von der Dimension der Hornsäule ab. Eine kleine Hornsäule, die nicht zur Lahmheit führt, wird zur dienenden Entlastung ein Beschlag eingesetzt. Das über der Hornsäule befindliche Wandhorn wird minimal gerieben. Durch die Verbindung der Hornsäule an den Kronrand, muss dieser durch die Beseitigung eines Teils des Wandhorn getrennt werden.
Voluminöse Hornsäulen, die die Lahmheit hervorrufen, werden durch eine Operation beseitigt. Das Wandhorn wird mit der Hornsäule in seiner Gesamtheit entfernt. Der Huf bekommt in den meisten Fällen einen speziellen Beschlag und einen Verband. Im Laufe von einigen Wochen kommt eine Schutzschicht nach dem chirurgischen Eingriff in Form eines Nabenhorn über die entstandene Wunde.
Alle Hornsäulen, die von einer Lahmheit betroffen sind, müssen durch den Einsatz von Narkosemitteln chirurgisch vom Tierarzt beseitigt werden. Das Hufbein wird in der Hufkapsel bei dieser Operation oft in Mitleidenschaft gezogen , muss die Mechanik des Hufes durch eine passende Hufvorsorge geschützt werden.
Dazu gibt es auf dem Markt befindlichen Hufschutz zur heilenden Vorsorge. Die Einsätze bestehen aus einem parallel und keilförmigen Sohlenboden und wird mit einer einheitlichen straffen Einlage eingelegt. Durch die einzelnen abgesonderten Wände des Hufes entsteht eine Art Druckverband. Der geöffnete Wandteil ist unbedingt mit Tampons (Watte oder Gaze) zu verstärken und mit einem Klebeband zu befestigen, um eine Ausbreitung und das Ausfließen der anstoßenden Lederhaut zu vermeiden.
Die Behandlungskosten durch den Tierarzt kann nur die Pferdekrankenvollversicherung erstatten.