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Griffelbeinbruch beim Pferd: Ursachen, Symptome, Behandlung

Pferde sind wie wir Menschen auf gesunde Beine angewiesen. Doch nicht selten gibt es aufgrund eines Unfalls oder einer Krankheit Probleme mit den Gliedmaßen! Recht häufig für Schmerzen und Lahmheit verantwortlich: die Griffelbeine. Ein Griffelbeinbruch ist zwar alles andere als angenehm für das Tier, aber glücklicherweise kein Todesurteil. Was es mit einer Griffelbeinfraktur auf sich hat, welche Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten es gibt – das und vieles mehr erfahren Sie im Folgenden.

Griffelbein – was ist das?

Der Mittelfuß eines Pferdes setzt sich aus drei Knochen zusammen – einem Röhrbein (Hauptmittelfuß), das die tragende Aufgabe übernimmt, und zwei Griffelbeinen, die sich innen und außen am Röhrbein befinden. Sie werden auch als Nebenmittelfuß bezeichnet. Bei den schmalen, länglichen Knochen handelt es sich um Überbleibsel der Pferde-Evolution – sie entsprechen dem Zeige- und Ringfinger des Menschen. Da die verkümmerten Mittelfußknochen keinen großen Nutzen erfüllen, ähneln sie dem menschlichen Blinddarm: Jeder hat ihn, keiner braucht ihn! Jedes Pferd besitzt 8 Griffelbeine, jeweils 2 pro Fuß.

Arten von Griffelbeinbrüchen

Griffelbeinbrüche werden in proximale und distale Frakturen unterteilt:

Proximale Fraktur

Distale Fraktur

  • Bruch im oberen Drittel des Knochens, nahe dem Griffelbeinköpfchen
  • hervorgerufen durch äußere Einwirkungen (z. B. Tritt eines anderen Pferdes)
  • Fraktur kann sowohl offen als auch geschlossen sein
  • bei offenem Bruch: hohes Infektionsrisiko, da auch die Haut und Weichteile des Tieres verletzt sind
  • Behandlung: schnellstmöglich, mittels Operation (Knochenverschraubung)
  • Bruch im unteren Teil des Griffelbeins
  • infolge von Überbelastung beim Training bzw. bei hohen Geschwindigkeiten oder durch Knochenverschleiß bei älteren Tieren
  • geschlossener Bruch
  • Behandlung: mehrwöchige Boxenruhe und stabilisierender Verband oder Operation

Krankheitssteckbrief: die wichtigsten Infos auf einen Blick

  • Ursachen: äußere Einwirkungen (Tritt durch ein anderes Pferd), Überbelastung, Unachtsamkeit durch Ermüdung
  • Symptome: Lahmheit, Schmerzempfindlichkeit und Schwellung am Mittelfußknochen
  • Schwere der Erkrankung: in der Regel ungefährlich
  • Vorkommen: bei allen Pferden
  • Diagnose: durch Röntgen feststellbar
  • Behandlung: Boxenruhe oder Stützverband, bei offenen Brüchen: Operation
  • Prognose: heilbar
  • Fachbereich: Orthopädie

Wie kommt es zu einem Griffelbeinbruch?

Ursachen für einen Griffelbeinbruch beim Pferd:

  • äußere Einwirkungen (Tritte oder Schläge)
  • starke Belastung des Griffelbeins bei hohen Geschwindigkeiten (vorwiegend bei Pferdesenioren)
  • Ermüdung und Unachtsamkeit (Pferd tritt z. B. in ein Loch)
  • Sturz
  • Veränderungen am Knochen (Knochenentzündung, Knochenhautentzündung, Knochentumor)
  • Überbelastung (bei Rennpferden und Freizeitpferden, die unregelmäßig geritten werden)

Wie zeigt sich ein Griffelbeinbruch beim Pferd?

Anzeichen für eine Griffelbeinfraktur:

  • Lahmheit – von leicht bis hochgradig
  • Schmerzempfindlichkeit und Schwellung am Mittelfußknochen
  • abgesplitterte Knochenstücke lassen sich ertasten

Diagnose durch den Tierarzt

Um ganz sicherzugehen, dass es sich um einen Griffelbeinbruch handelt, holen Sie unbedingt den Tierarzt Ihres Vertrauens mit ins Boot. Mittels einer Röntgenuntersuchung kann dieser eine Fraktur zweifelsfrei diagnostizieren. Anhand der Bilder legt er in Absprache mit Ihnen die nächsten Behandlungsschritte fest.

Behandlungsmöglichkeiten

Gute Nachrichten: Die Heilungschancen bei einem gebrochenen Griffelbein stehen sehr gut! In der Regel können Sie das Tier nach erfolgreicher Rehabilitation wieder normal reiten und an Turnieren teilnehmen. Mit negativen Auswirkungen müssen Sie nur rechnen, wenn die Fraktur nicht oder falsch behandelt wird.

Bei einem Griffelbeinbruch bzw. einer Griffelbeinfraktur können verschiedene Behandlungswege infrage kommen:

  • Wenn die Prognose gut ausfällt, sprich: die Knochenfragmente günstig liegen oder sich nicht verschoben haben, genügen eine strikte Boxenruhe, ein stabilisierender Stützverband und regelmäßige Kontrollen durch den Tierarzt. Eine Besserung stellt sich nach circa 4 bis 6 Wochen ein.
  • Liegt eine Verschiebung der Griffelbeinstücke vor, ist eine Operation Der Eingriff findet unter Vollnarkose statt und dauert etwa eine Stunde. Dabei werden die Knochenstücke entfernt oder verschraubt. Nach der Operation muss das Pferd für 4 bis 6 Tage stationär bleiben, anschließend steht eine 6-wöchige Boxenruhe auf dem Plan.

Griffelbeinbruch beim Pferd: OP-Kosten

Mit welchen Kosten eine Griffelbein-OP verbunden ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Schließlich hängen sie vom Verletzungsgrad und der Dauer des anschließenden Klinikaufenthalts ab. Kalkulieren Sie zwischen 1.000 und 4.000 Euro für einen solchen Eingriff und die Rehabilitation ein.

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Wie lange dauert die Behandlung?

Das hängt natürlich von verschiedenen Faktoren ab! So entscheidet u. a. die Art der Fraktur, wie die Heilungschancen Ihres Pferdes aussehen. In der Regel dauert es nach einer Griffelbeinfraktur 2 bis 4 Monate, bis das Pferd wieder voll einsatzbereit ist. Warum so lange? Nach einer mehrwöchigen strikten Boxenruhe schließt sich eine schrittweise und behutsame Rehabilitation an, die ebenfalls mehrere Wochen in Anspruch nimmt.

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Ganz wichtig: Überfordern Sie den operierten Pferdefuß nicht gleich, sondern beginnen Sie nach einer solch langen Ruhephase mit langsamen Spaziergängen oder dem Ausführen im Schritt.

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