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RANGORDNUNG BEI HUNDEN UND PFERDEN

Rangordnung bei Hunden

Hunde leben in einer festen Rangordnung, was durch die Geschichte begründet ist. Einst jagten sie im Rudel, denn damit war eine größere Chance auf Beute zu erhoffen. Sie bildeten eine Gemeinschaft zum Jagen und damit für die Ernährung. Im Grunde genommen ist das heute nicht anders. Der Hund lebt allerdings seltener mit anderen Hunden zusammen, in der Regel gibt es in einer Familie einen Einzelhund.

Durch die Rangordnung wird generell bestimmt, wie sich der Hund im Umgang mit anderen verhält - mit anderen Hunden ebenso, wie mit dem Menschen. Das Rudel wird von einem Alpha-Rüden geführt, zusammen mit einer Alpha-Hündin. Wenn mehrere Hunde aufeinander treffen, die sich noch unbekannt sind, kann aus dem scheinbar harmlosen Spiel rasch ein Kampf um die Rangfolge werden. Ansonsten haben es Hunde nicht nötig, um einen besseren Rang im Rudel zu kämpfen.

Im Umgang mit dem Menschen zeigt ein Hund eine hohe Bereitschaft zur Unterordnung. Er kämpft nicht ständig mit diesem um den höheren Rang, denn er bekommt sein Futter auch so. Schon im zarten Welpenalter lernen die Hunde, dass sie sich unterordnen müssen, wobei der Rang innerhalb einer Gruppe nicht geschlechtsspezifisch ist. Nach dem Anführer des Rudels gibt es keine feste Reihenfolge der Ränge, dem Hund ist es daher egal, ob er an zweiter oder an fünfter Stelle im Rudel steht - er kommt erst nach dem Anführer, das ist ausschlaggebend.

Lebt der Hund nun in einer Familie, so muss er von Anfang an lernen, dass alle Mitglieder der Familie im Rang über ihm stehen. Dennoch wird sich zeigen, dass er nicht auf alle gleich gut hören wird. Es wird immer wieder vorkommen, dass er einzelne Personen vorzieht und bei anderen seine Ohren "auf Durchzug schaltet".

Damit es nicht zu Unklarheiten die Rangfolge betreffend kommen kann, ist es wichtig, dass der Hund von Anfang an gut erzogen wird, am besten durch den Besuch einer Hundeschule. Hatte das Tier einmal die Gelegenheit etwas zu verteidigen und das auch noch mit Erfolg, sind Rangkämpfe häufig vorprogrammiert. Wenn also dem Hund sein Futter weggenommen wird, er knurrt oder beißt gar und erreicht damit sein Ziel, wird er bei nächster Gelegenheit wieder versuchen, sich durchzusetzen. Mit konsequenter Erziehung vom Welpenalter an lässt sich das aber vermeiden. 

Rangordnung bei Pferden

Pferde leben normalerweise im Herdenverband zusammen. Daher ist es auch völlig gegen ihre Natur, wenn sie als Einzeltiere gehalten werden. Sie sollten zumindest immer zu zweit sein. Ist das der Fall, werden sie nach dem ersten Zusammentreffen eine Rangfolge festlegen, die durch Rangeleien ausgefochten wird. Die Kämpfe erreichen selten eine solche Intensität, dass ein Tier schwer verletzt wird. 

Die Leitung einer Herde übernimmt nicht der Hengst, wie allgemein angenommen wird, sondern die ranghöchste Stute. Sie allein entscheidet, wann wo nach Futter gesucht wird und ob eine Pause auf dem Weg zur Wasserstelle günstig wäre. Der Hengst ist natürlich dafür zuständig, für Nachwuchs zu sorgen. Außerdem schützt er seine Herde und hält sie zusammen. Außer dem einen Hengst gibt es in der Pferdeherde nur noch die Junghengste, die ab einem bestimmten Alter versuchen, ihrem Vater die Herde streitig zu machen.

Derjenige, der bei den Rangkämpfen Erfolg hat, darf in der Herde bleiben, der andere muss den Verband verlassen. Das ist für ihn nicht ungefährlich, denn eine Herde bedeutet immer auch Schutz. Er muss sich so schnell es geht eine eigene Herde suchen. Es gibt also eine Leitstute, einen Hengst und mehrere Stuten, die zu der Herde gehören. Dabei lässt sich keine direkte Reihenfolge bei den übrigen Stuten ausmachen, es gibt zwar eine "letzte" Stute, aber die Tiere zwischen erster und letzter Stute sind nicht exakt auf einen Rang festgelegt.

Interessant ist, dass die Fohlen, die geboren werden, von Geburt an den Rang in der Herde einnehmen, den auch ihre Mutter innehat. Eine Reihe von Gesten wird von den Pferden angewendet, um die Rangordnung sicher zu stellen und klar zu machen, wer an welcher Stelle steht. So legt das ranghöhere Pferde die Ohren an und zeigt verschiedene Drohgebärden. Das rangniedrigere Pferd fängt an zu kauen und verlässt den "Gefahrenbereich". Solch ein Verhalten zeigen vor allem Fohlen, die das Leben in der Herde erst üben müssen.  Der Mensch muss in der Rangfolge immer über allen Pferden stehen, was durch Wissen, Geschick, Konsequenz und Gefühl übermittelt werden muss. Gewalt schüchtert die Tiere zwar ein, hat aber nichts mit dem Ausmachen einer Rangordnung zu tun und nichts mit dem so genannten Horsemanship, das jeder Pferdehalter seinen Tieren gegenüber zeigen sollte.

Foto:© Petra Eckerl - Fotolia.com

Autor/in: Anja Tylkowski
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