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Aufstollen beim Pferd verhindern

Im Winter verlieren beschlagene Pferde schnell ihre Trittsicherheit. Sogar Koppelgänge können böse Folgen haben. Bei einem idyllischen Ausritt im Schnee trägt nicht nur das Pferd ein erhöhtes Verletzungsrisiko. Auch der Reiter begibt sich in Gefahr, wenn das Pferd die Bodenhaftung verliert. Auslöser ist das gefährliche Aufstollen. Dabei sammelt sich Schnee in den Hufeisenschenkeln. Durch den permanenten Druck des Pferdes bilden sich Eisklumpen, die bei jedem Schritt wachsen. Aufgestollte Hufe stellen eine akute Verletzungsgefahr dar. Um diese zu verhindern, treffen verantwortungsbewusste Pferdebesitzer Vorsichtsmaßnahmen.

Besonders beliebt und effektiv sind Huf-Grips, auch als Schnee-Grips oder Schnee-Einlagen bekannt. Bei diesem Verfahren bringt der Hufschmied hufeisenförmige Gummi- oder Kunststoffplatten mit integrierter umlaufender Gummiwulst zwischen Huf und Hufeisen an. Die an der Innenkante des Hufeisens sitzende Erhebung bewegt sich bei jedem Schritt und drückt den eingeballten Schnee aus den Hufeisen. Diese Technik verhindert ein Aufstollen erfolgreich. Durchschnittliche Schneeschutz-Einlagen halten bei entsprechender Befestigung in der Regel bis zu zwei Hufschlagperioden, also eine Wintersaison. Höherpreisige, qualitativ hochwertigere Grips sind mehrmalig verwendbar. Sie besitzen eine Nutzungsdauer von zwei bis drei Jahren. Scharfkantige Untergründe sorgen für eine verstärkte Abnutzung und verkürzte Nutzbarkeit.

Eine zeit- und kostenintensivere Alternative bietet Huf-Flex, auch Huf-Feder genannt. Bei Bedarf spannt der Pferdebesitzer die mit einem Gummischlauch überzogenen hufförmigen Federstahlbögen mit einer speziellen Montagezange in das Hufeisen. Nach dem Ausritt oder Weidegang wird dieser Schneeschutz wieder entfernt. Vor der Montage werden die Hufe gereinigt und vermessen. Zudem muss die individuelle Hufform des Pferdes berücksichtigt werden. Denn die genaue Anpassung an den Huf ist hierbei besonders wichtig, um eine optimale Passgenauigkeit und Effektivität zu erreichen. Nachteilig wirken sich Äste und Steine aus, da sie die Bögen heraushebeln können.

Als weitere Maßnahme eignet sich Hufkitt. Die starre Masse verwandelt sich in 70 °C warmem Wasserbad zu einer knetbaren Form, die auf die saubere Hufsohle und unter das Hufeisen gedrückt wird. Pferdebesitzer sollten das wiederverwendbare Hufkitt alle zehn Tage entfernen, um den Huf zu reinigen und zu fetten. Bei Bedarf kann dieser Schneeschutz sofort wieder eingesetzt werden.

Damit Ross und Reiter den Winter verletzungsfrei genießen können, beraten Hufschmiede individuell und sorgen mit sachgerechtem Winterbeschlag für optimale Trittsicherheit des Pferdes.

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Autor/in: Anja Tylkowski
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