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Pferde richtig anweiden

Der Beginn der Weidesaison ist eine heikle Phase für die Pferdegesundheit, da die Tiere jetzt auf die Weide sollen und dabei behutsam angeweidet werden müssen. Beim ersten Weidegang stürzen sie sich nach dem Winter in der Box mit Heißhunger auf frisches Gras, das sie in zu hohen Mengen nicht ausreichend verdauen können.

Was bewirkt das Anweiden?

Das frühzeitige Anweiden der Pferde ist wichtig, damit sich deren Darmflora an das frische Gras mit den vielen Proteinen gewöhnt. Die für die Verdauung benötigten speziellen Darmbakterien müssen sich nach dem Winter erst wieder entwickeln. Der Nährstoff- und Eiweißüberschuss des frischen Grases kann die Pferdegesundheit beeinträchtigen. Das Gras enthält durch die steigenden Temperaturen sehr viel Fructane, Eiweiß, Kohlenhydrate und Stärke. All das belastet bei zu viel Weide im Frühjahr den Stoffwechsel, die Leber und die Nieren der Pferde. Durch die mangelnde Verdauung kann es zu Eiweißüberschuss und Übersäuerung im Darm, damit zur Bildung von Giftstoffen kommen. Die Folgen wären Koliken, Huflederhautentzündung und Durchfall. Ein langsames, planvolles Anweiden gewöhnt hingegen den Organismus der Pferde an das Weidegras.

Plan zum Anweiden

Ab drei Wochen vor dem ersten richtigen Gang auf die Weide beginnt das Anweiden mit einer kurzen Fresszeit zwischen fünf und zehn Minuten, wobei die Pferde an der Hand zu führen sind. Dieses kontrollierte Grasen wird dann zeitlich von Tag zu Tag etwas ausgedehnt. Wenn ein Pferd schon älter ist oder zu Hufrehe neigt, sollte der Besitzer das Anweiden noch etwas eher und mit kürzeren Zeiten beginnen. Wenn die Möglichkeit besteht, könnte dieses Pferd auf einer sehr kleinen Weide grasen, wo es sich nicht überfressen kann. Erst nach der Gewöhnung an rund eine Stunde Weidegras darf das Pferd dann auf die große Koppel. Die Steigerung der Weidezeit erfolgt in Schritten von 30 bis 60 Minuten. Auch ein Anweiden zweimal täglich gilt als sehr gute Methode, was sich besonders bei einer hofnahen Weide anbietet. Die Tageszeit sollte nicht zu zeitig gewählt werden, denn der Fructangehalt des Grases erhöht sich nach kalten Nächten. Wichtig zu wissen: Wenn das Anweiden wegen Dauerregens, großer Kälte oder einer Verletzung des Pferdes unterbrochen wird, muss es danach von vorn beginnen.
 

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